Trotzdem! -LOGO

In der Christuskirche in Riedenburg findet am 22. November 2023 um 19:00 Uhr ein Gottesdienst zum Buß-und Bettag statt. Dazu ein paar Gedanken:

TROTZDEM
Da steht er, der TROTZ.

Hat sich abgegrenzt, dicht gemacht. Zu nahe kommen darf ihm niemand. Er lässt sich nichts vorschreiben, von nichts und niemandem. Zwingen kann ihn keiner. Das Maß an guten Ratschlägen ist längst voll. Manches mag sogar vernünftig klingen, nachhaltig, wegweisend, …
Aber der Trotz riecht den Verzicht schon von weitem und zum Verzicht fehlt ihm die Kraft. Es ist so viel, was sich ändern müsste, damit es nicht immer weiter abwärts geht. Zu viel für ihn.

"Wir sind auf einem Highway in die Klimahölle und haben den Fuß auf dem Gaspedal“, sagte der Generalsekretär der Vereinten Nationen im November vor genau einem Jahr. Und der Fuß bleibt auf dem Pedal trotz all der höllischen Bilder in den Nachrichten. Flirrende Sonne. Risse in der ausgetrockneten Erde. Kein Halm Weizen mehr. im scheinbar ewigen Sommer ist fast alles verdorrt, was Menschen und Tiere ernähren könnte. Die Frau mit ihrem Kind an der Hand mitten im schlammigen Hochwasser. Mit der anderen Hand trägt sie das Bündel ihrer letzten Habseligkeiten auf dem Kopf. Manchmal trifft so ein Bild aus der Ferne und erweicht das Herz. In der ganzen Nachrichtenfülle, die schutzbedürftig und hart zugleich macht. Da reißt etwas auf. Da kommt ein Mensch nahe, trotz der räumlichen Entfernung.

TROTZ-DEM: Das Bild lässt den TROTZ nicht alleine stehen. Da kommt etwas in Bewegung hin zu DEM. Der Abstand ist groß. Fast unüberwindlich. Aber da nimmt Einer Anlauf. Er wagt es und springt ab. Und er wird ankommen bei DEM. Voller Kraft ist sein Sprung. Er nimmt die Arme mit und den Kopf. Der ganze Mensch ist in Bewegung hin zu DEM. Ein „Highway“ in himmlische Höhen und hin zu DEM.

In diesem November ist Buß- und Bettag. Ein Tag zum Anhalten mitten in der Woche. Langsam-tun. Den Fuß vom Pedal nehmen. Eine Lücke im Alltag lassen. Über Worte neu nachdenken. Was auf der Erde los ist - auch an ihrem anderen Ende - nicht abprallen lassen. Nicht dicht machen. DEM nicht ausweichen, was Menschen widerfährt, die mittendrin sind in Hitze und Dürre, mitten in einem sintflutartigen Regen, der gar nicht mehr aufhört.

Buß- und Bettag: Die Energie für diese innere Bewegung von Gott erbitten. Inständig um Kraft bitten in dem Vertrauen: „Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.“ (Psalm 138,3)
Trotzdem ist Widerstandskraft: Sie hilft, der Bedrohtheit unserer Erde standzuhalten. Sie widersteht der Versuchung, den Fuß unnötig auf dem Gaspedal zu lassen.

Trotzkraft: Sie stellt sich dem Sog des „Es geht abwärts!“ entgegen. Sie nimmt Anlauf und vertraut trotzig der Kraft aus der Höhe, die verspricht: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (1. Mose 8,22)

TROTZDEM!

Margit Zahn, Arbeitsstelle gemeinschaftlich feiern


7 Wochen ohne!

In der Lorenzkirche in Nürnberg fand am 19. Oktober 2023 ein prächtiger Festgottesdienst statt. Anlaß war die Verabschiedung von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Einführung von Christian Kopp.



7 Wochen ohne!
Sehen, Verstehen und Erkennen haben immer mit dem Gottesgeschenk der Liebe zu tun. Lieblosigkeit und Hass sind dagegen blind und gottlos.

Gott sieht uns, seine Menschenkinder, tief in Herz und Seele hinein und ergründet mit liebevollem Anblick unser Innerstes. Der barmherzige himmlische Vater schenkt uns seine volle Aufmerksamkeit, würdigt uns seines heilvollen Blickes. Nur deshalb haben wir eine unverlierbare Würde! Durch diesen im wahrsten Sinne des Wortes „himmlischen Anblick" Gottes erhalten wir auch die nötige Kraft für unsere bisweilen harten und rauen Lebenswege. In seinem Lichte können wir uns neu erkennen, in seinem Geist sogar von Grund auf neu werden.

Der Unterschied zum notorisch menschlichen „Sehen" und „Ansehen" (in doppelter Bedeutung des Wortes!) könnte dabei nicht größer sein. Unser Sehen, wenn wir einander denn überhaupt irgendeines wert-schätzenden Blickes würdigen, ist oft von dem bestimmt, was Sartre in „Das Sein und das Nichts" so treffend beschrieben hat: Durch den distanzierten Blick eines anderen Menschen, der fixiert, starrt und verurteilt, wird man automatisch zum Objekt gemacht, zum Gegenstand degradiert, auf eine bestimmte Perspektive reduziert.

Wir alle wollen gesehen, verstanden und gewürdigt werden. Aber mit welchem degradierenden Blick sehen wir denn häufig unsere Nächsten an? Selbstkritisch sollten wir erkennen: Wie Gott uns liebevoll sieht und anblickt, so sollen auch wir lernen, einander wirklich zu sehen und anzublicken.

Pastor Christian Meißner

Musik zur Jahreslosung - beim Lesen Anhören!"

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